Nelly Dürr – Heilpraktikerin für Klassische Homöopathie


Kapitel 4: Schwangerschaft | 4.1: Allgemein

Schwangerschaft

Viele Frauen haben in der Schwangerschaft das Bedürfnis, Beschwerden sanft zu behandeln. Sie wollen sich und dem Baby in ihrem Bauch mit natürlicher Medizin helfen. Auch viele Hebammen geben gerne Kügelchen. Nach Hahnemann ist die Schwangerschaft der ideale Zeitpunkt zu behandeln. Er behandelte chronisch kranke Frauen in der Schwangerschaft, auch wenn es ihnen in der Schwangerschaft besser ging, als zuvor. Er verwendete dafür die Symptome, die vor der Schwangerschaft bestanden. Das Ziel dieses Vorgehens ist, den Organismus so weit zu heilen, dass das Baby mit einer natürlichen Geburt so gesund und robust wie möglich auf die Welt kommt.

„Das Miasma spricht in der Schwangerschaft am deutlichsten“ lehrte er. Damit ist gemeint, dass die ererbten Schwächen und Anfälligkeiten, aber auch Charakterzüge klarer ans Tageslicht treten. Der Organismus präsentiert sich sozusagen natürlicher, unverblümter. Das erleichtert dem Homöopathen das richtige (Konstitutions-)Mittel zu finden.

Häufig werden Schwangerschaftsbeschwerden unterschätzt. Sicherlich ist man schwanger und nicht krank, aber alle Beschwerden, die in der Schwangerschaft auftreten, deuten auf ein chronisches Geschehen hin. Es ist also sehr wichtig, diese im Zusammenhang mit dem Ganzen zu sehen. Für das Baby ist dieser Zeitpunkt noch mal eine Chance, "Ballast abzuwerfen", also ererbte Schwächen zu mildern. Das Beste ist, wenn beide Eltern schon vor der Zeugung des Kindes miasmatisch behandelt worden sind.